(März 2025)
Während des Teamtages des Frauenhauses wurde sich mit unterschiedlichen Methoden der Thematik „unter dem Schatten von Flügeln Zuflucht haben“ gewidmet.
Foto: EFHiW
„Wir schaffen das, weil wir ein gutes Team sind!“ waren sich die Mitarbeitenden des FRAUENHAUSES SOEST einig. Im Sommer trafen sie sich zu einem Teamtag, bei dem sie sich ein Vers aus dem 36. Psalm zu eigen machten: „Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!“
Das Frauenhaus als Zufluchtsort wurde von ihnen in den Blick genommen. Insgesamt 110 Menschen wurden von den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses 2024 betreut. Ein Ort, der schützend im Schatten liegt. Frauen und Kinder kommen in ihrer Not dorthin, um sich auszuruhen und zu Kräften zu kommen. Für einen Moment werden diese Frauen mit ihren Kindern unter Flügeln versteckt. Sie haben im Frauenhaus einen Zufluchtsort vor ihren gewaltvollen (Ex-)Partnern, Verwandten oder anderen gewaltbereiten Personen in ihrem unmittelbaren Nahfeld. Die Erfahrungen in ihrem häuslichen Umfeld unterschiedlicher Gewaltformen ausgesetzt zu sein, eint die bis zu acht Frauen und elf Kinder, die das FRAUENHAUS SOEST gleichzeitig aufnehmen kann.
Um Distanz zu diesen Erfahrungen zu finden und ein neues gewaltfreies Leben aufzubauen, werden sie unterstützt von einem siebenköpfigen Team. Mit der Errichtung einer Stelle für die Sozialarbeit speziell für Kinder und Jugendliche wurde das Team des Frauenhauses 2023 erweitert. Neben zwei Stellen für die Frauen im Haus, die sich drei Sozialarbeiterinnen teilen, einer Vollzeitkraft für die Hausverwaltung und -organisation, sowie einer Erzieherin, teilen sich seitdem zwei Mitarbeiterinnen das neue Aufgabenfeld.
Im letzten Jahr konnte 45 Frauen und 65 Kindern im FRAUENHAUS SOEST Zuflucht gewährt werden. Der besondere Fokus auf Kinder hat dabei sowohl den Kindern als auch deren Müttern geholfen. Die professionelle Vernetzung des Frauenhauses mit Schulen, Kindergärten, Jugendamt, Rechtsanwältinnen, Ärzten, Jugendhilfeeinrichtungen und vielem mehr hat Ressourcen freigesetzt: Durch die aufgebauten und gepflegten Kontakte des Frauenhauses konnten Bedarfe der Kinder stärker ermittelt und umgesetzt werden. Die Mütter waren entlastet von den vielen – häufig durch die erlebte häusliche Gewalt vernachlässigten – organisatorischen Dinge, die Kinder mit sich bringen. Damit haben sie selbst mehr Raum, um mit ihren Verletzungen umzugehen und den Blick nach vorne zu richten. Insbesondere die Mutter-Kind-Bindung hatte so Platz, gestärkt zu werden. Und die Kinder bekamen noch mehr Raum, eine Sprache zu finden, für das, was sie mitangesehen und erlebt haben.
Das neue Profil des Frauenhauses Soest lebt von der starken Teamarbeit ihrer Mitarbeiterinnen. Zusammen bieten die unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkte den schutzsuchenden Frauen und ihren Kindern einen Schutzraum und eine Perspektive, um irgendwann dann ihr eigenes Leben zu gestalten.
Das FRAUENHAUS SOEST verfügt über 19 Plätze für Frauen und ihre Kinder. Es bietet Frauen und ihren Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, eine geschützte, anonyme Wohnmöglichkeit, Beratung und Begleitung während des Veränderungsprozesses.
Weiteres unter www.frauenhaus-soest.de